Schlichtungsstelle Nahverkehr als Mittler der Mobilität
28. März 2025
Verspätete Bahnen, volle Busse, erhöhte Fahrpreise: Nicht jede Fahrt im ÖPNV verläuft problemlos. Was aber tun, wenn sich Streitfälle zwischen Fahrgast und Verkehrsunternehmen nicht lösen lassen? Dann hilft die vom Land geförderte Schlichtungsstelle Nahverkehr (SNV). Sie klärt festgefahrene Konflikte und bringt dadurch Bewegung in die Mobilität von NRW.
Als neutraler Ansprechpartner haben die Mitarbeitenden der Schlichtungsstelle Nahverkehr ein offenes Ohr für Beschwerden. Die können so unterschiedlich wie vielfältig sein: Mal fühlt sich ein Fahrgast zu Unrecht als „Schwarzfahrer“ beschuldigt. In einem anderen Fall bemängelt ein Kunde den schlechten Zustand einer Haltestelle. Oder es geht um Ansprüche nach Fahrtausfällen. Für derlei auftretende Schwierigkeiten haben die Fahrgäste seit 18 Jahren eine unabhängige Einrichtung in Nordrhein-Westfalen, an die sie sich wenden können. Bei fast 3.500 Anfragen konnte die Schlichtungsstelle Nahverkehr im vergangenen Jahr mit konkreten Lösungen unterstützen. Die Verfahren sind für die Fahrgäste kostenlos.

„Wenn es im Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen mal nicht so gut läuft und Fahrgäste und Verkehrsunternehmen sich im Streit festgefahren haben, bringt die Schlichtungsstelle Nahverkehr wieder Bewegung in den ÖPNV: Mit genauem Hinhören, Prüfen und konkreten Lösungen konnten wir schon in vielen Fällen als unabhängige Schlichter und Vermittler helfen.“
Ein Blick auf die Aufgaben der Schlichtungsstelle
Neben der Aufgabe als Mediator gilt es, den Anspruch auf Entschädigung möglich zu machen bzw. die Mobilitätsgarantie NRW zu erfüllen, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Die SNV informiert in solchen Fällen über die Ansprüche der Kunden und zeigt den Weg zur Kostenübernahme auf. Sie erläutert Fahrgästen rechtliche und tarifliche Informationen und bemüht sich für alle Beteiligten, eine Transparenz des Problems herzustellen. So kommt es nicht zu Stillstand und stagnierten Positionen. Vielmehr strebt die Schlichtungsstelle an, mit lösungsorientierten Vorschlägen die Mobilität in NRW „am Laufen zu halten“ und einen Beitrag zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs zu leisten.
Häufige Beschwerdegründe
Mit welchen Themen hat sich die Schlichtungsstelle Nahverkehr im Jahr 2024 am meisten beschäftigt? Regelmäßig wertet die SNV die eingehenden Beschwerden aus und veröffentlicht einen Überblick über die verschiedenen Beschwerdeanlässe. Die drei stärksten Themengebiete im vergangenen Jahr betrafen:
- Deutschlandticket / Tarifangebot: 22,41 % der Anträge
- Pünktlichkeit / Ausfall: 22,13 % der Anträge
- Erhöhtes Beförderungsentgelt: 17,54 % der Anträge
Förderung des Landes für langfristige Vermittlungsarbeit
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Arbeit der SNV mit finanziellen Mitteln. Anfang des Jahres erhielt die Einrichtung erneut einen Förderbescheid, diesmal in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von sechs Jahren. Die mehrjährige Förderung des Landes ermöglicht der Schlichtungsstelle eine längerfristige Planung, um auch in Zukunft den Beteiligten als Mediator zur Seite zu stehen. Schließlich geht es auch dem Land darum, den Wünschen und Bedürfnissen der Fahrgäste nach mehr Qualität im NRW-Nahverkehr Nachdruck zu verleihen.

„Die Schlichtungsstelle ist eine wichtige Anlaufstelle für die Fahrgäste, wenn es zu Streitfällen kommt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten eine sicher nicht immer einfache Arbeit. Ziel ist es, dass die Beteiligten am Ende mit der Klärung zufrieden sind.“