So begeisterte der Mobilitätspreis.NRW 2024
17. Dezember 2024
Große Überraschung, noch größere Freude: „Der erste Platz geht nach Lüdinghausen!“ Unter herzlichem Applaus nahm der Bürgerbusverein Lüdinghausen den diesjährigen Mobilitätspreis.NRW entgegen. Mit ehrenamtlichem Engagement und einem On-Demand-Konzept sorgt das Projekt für zuverlässige Mobilität im ländlichen Raum und macht mobil. Thaddäus Wichmann, erster Vorsitzender des Bürgerbusvereins, erzählt mehr über das Siegerprojekt.
Die Finalisten des Mobilitätspreis.NRW 2024 bieten unterschiedliche Lösungen für verschiedene Bereiche des Verkehrssektors. Zur Auswahl standen folgende fünf Projekte: AGNES – Digitale Karte für Großraum- und Schwertransporte, Bürgerbus Lüdinghausen – On-Demand, E-Bus-Betriebshof Köln-Porz, Feierabend-Parken Düsseldorf und die Heitkamp-Schnellbaubrücke. Keine leichte Wahl also – denn Innovation und zukunftsweisende Lösungen zeigten alle Ideen. Schlussendlich hatte der Bürgerbus Lüdinghausen im Online-Voting die Nase vorne: 40 Prozent der etwa 5.000 abgegebenen Stimmen fielen auf das Bürgerbus-Projekt.
Mobilität auf Abruf – eine Idee, die überzeugt
Das steckt hinter dem Siegerkonzept des Bürgerbusses Lüdinghausen: Ein individueller Fahrplan, der sich nach den Bedürfnissen seiner Fahrgäste richtet. Fahrgäste können den Dienst ganz einfach per Telefon, Internet oder App buchen und dabei u. a. Abfahrtszeit und -ort festlegen. Mit diesem On-Demand-Ansatz liefert die Stadt Lüdinghausen nicht nur einen Service, mit dem rund fünf Tonnen CO2 jährlich eingespart werden, sondern stellt auch die Menschen und ihre individuellen Bedürfnisse an den Nahverkehr in den Vordergrund.

„Wir sind völlig überwältigt. Damit haben wir nicht gerechnet!“
Thaddäus Wichmann
Erster Vorsitzender des Bürgerbusvereins Lüdinghausen
„Wir sind völlig überwältigt. Damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Thaddäus Wichmann, erster Vorsitzender des Bürgerbusvereins Lüdinghausen, über den Gewinn des Preises. Warum es am Ende zum Erfolg geführt haben könnte: „Ich glaube, dass wir den Schritt gewagt haben, mehr auf die Menschen zuzugehen. Jetzt haben wir noch die Gruppe der Berufspendler dazu genommen, die wir auch zu Bus- und Bahnstationen bringen und die damit vielleicht auch auf den Zweitwagen verzichten können.“ Wie gut das Angebot angenommen wird, zeigen auch die Zahlen: Mehr als 1.300 Mal wird der Bürgerbus monatlich gebucht.
Was ist mit dem Preisgeld geplant?
Mit dem Erhalt des Mobilitätspreis.NRW 2024 gehen neben dem Pokal gleichzeitig auch 15.000 Euro Preisgeld nach Lüdinghausen. Geld, das die Initiative gut gebrauchen kann. „Wir wollen unsere App im nächsten Schritt um künstliche Intelligenz erweitern, damit man zum Beispiel auch Eingaben per Sprachnachricht durchführen kann“, beschreibt Thaddäus Wichmann. „Aber heute darf erstmal noch ein bisschen gefeiert werden. Wir sind hier noch nicht am Ende!“
„Die Mobilitätswende hat viele Gesichter“
Die Begeisterung für so viel Innovation und Engagement war auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer anzumerken, der die Auszeichnungen beim Mobilitätstag NRW in Düsseldorf überreichte. „In Nordrhein-Westfalen liegt eine starke Innovationskraft. Die Menschen im Land setzen an vielen Ecken Projekte um, die für eine einfache, flexible und klimafreundliche Mobilität sorgen. Mit dem Mobilitätspreis.NRW fördern wir diesen Einsatz. Die Mobilitätswende hat viele Gesichter und braucht unterschiedliche und vor allem innovative Lösungen“, so der Minister.
Headerbild: © Sascha Michaelis / CP/COMPARTNER