PARTNERSTORY Pionierprojekt
nextTicket

Ganz einfach Bus und Bahn fahren – ohne Tarifsuche, ohne Ticket, nur mit dem Smartphone in der Tasche. Um dieses Szenario Realität werden zu lassen, hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ein neues elektronisches Tarifmodell getestet, bei dem Fahrtstrecken kilometergenau abgerechnet wurden: das nextTicket.

Hintergrund des Pionierprojektes ist das Vorhaben, Tarifstrukturen zu vereinfachen und Kunden den Zugang zum Nahverkehr zu erleichtern. Hierzu gehören insbesondere digitale Tarifmodelle, die auf die Nutzerbedürfnisse zugeschnitten sind und einen einfachen Zugang zum Nahverkehr ermöglichen. Mit nextTicket benötigten Fahrgäste für ihre Fahrt mit Bus und Bahn nur noch ihr Smartphone und die entsprechende App – die Suche nach dem richtigen Tarif vor Fahrtantritt entfällt. Vor Fahrtbeginn checken die Kunden über ihr Smartphone ein, an der Zielhaltestelle checken sie wieder aus. Die Fahrpreisberechnung erfolgt automatisch.

Praxistest mit Gelegenheitsnutzern

Getestet wurde das nextTicket sechs Monate lang mit Fahrgästen aus dem gesamten VRR-Raum, die den ÖPNV gelegentlich nutzten, also kein Abonnement besitzen. Ziel war es, den Fahrgästen mit nextTicket einen einfachen und innovativen Zugang zum ÖPNV zu ermöglichen, bei dem komplexe Tarife kein Hinderungsgrund mehr sind, den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Darüber hinaus sollte der Praxistest Erkenntnisse über die Funktionstüchtigkeit und Praxistauglichkeit eines Check-In/Check-Out-Systems bringen – und zwar in Bezug auf die Zuverlässigkeit der ermittelten Fahrten, die Abrechnung sowie die Kundenakzeptanz beim ortungsbasierten Verfahren.

Elektronisches Ticket kommt bei den Fahrgästen gut an

Der VRR ist zufrieden mit dem Verlauf des Praxistests: 8.350 Nutzer hatten sich für nextTicket registriert. In den sechs Testmonaten haben sie rund 63.000 Fahrten unternommen. Ergebnisse der Marktforschung zeigen, dass nextTicket für viele Nutzer eine Alternative zu herkömmlichen Ticketing-Modellen sein kann und sie elektronische Tarife positiv annehmen. „Durch den Praxistest haben wir sehr wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen, die wir analysieren und mit den Verkehrsunternehmen und in unseren politischen Gremien diskutieren. Auf dieser Basis wird dann gemeinsam entschieden, wie ein dem nextTicket vergleichbares Ticketmodell tariflich ausgestaltet sein muss, um die Akzeptanz beim Kunden weiter zu erhöhen“, fasst José Luis Castrillo, Vorstand des VRR, zusammen.

Ein gemeinsamer eTarif für ganz NRW

Die Erkenntnisse aus dem Praxistest des Projekts NextTicket 2.0 flossen auch in die Entwicklung eines landesweiten elektronischen Tarifs ein. Verbünde, Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen aus NRW riefen gemeinsam eezy.nrw ins Leben: Seit Dezember 2021 ist der neue eTarif verfügbar. Dank diesem können sich Fahrgäste bequem per App für eine Fahrt ein- und auschecken. Der Preis wird automatisch nach der Luftlinie berechnet und abgebucht. Ticket- und Tarifkenntnisse für Fahrten mit Bus und Bahn sind somit nicht mehr erforderlich – ein Vorteil vor allem für Gelegenheitsfahrerinnen und -fahrer. Nähere Informationen sind unter eezy.nrw zu finden.