Die 5 Finalprojekte für den Mobilitätspreis.NRW
6. Dezember 2023
Es braucht neue Ideen und innovative Projekte, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Aus diesem Grund verleiht das Bündnis für Mobilität erstmalig beim Mobilitätstag am 18. Dezember den Mobilitätspreis.NRW 2023. 50 Projekte haben sich beworben, fünf zukunftsweisende und klimafreundliche Projekte wurden von einer Fachjury vorausgewählt. Jetzt entscheidet die Öffentlichkeit: Das Online-Voting ist für alle eröffnet, die eine neue Mobilität aktiv mitgestalten möchten – ein Überblick über die Finalist*innen.
Das „Bürgerlabor Mobiles Münsterland“ (BueLaMo)
Im Kreis Coesfeld ansässig, setzt sich das „Bürgerlabor Mobiles Münsterland“ vor allem für eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs und folglich für die Senkung der durch den Individualverkehr verursachten Treibhausgasemissionen ein. Innovativ ist dabei das Vernetzen verschiedener mobiler Angebote: Die eigens entwickelte MaaS-App (Mobility-as-a-Service) fungiert als zentrale Anlaufstelle und bietet passende Mobilitätsangebote von Carsharing über den kommit-Shuttle bis hin zu E-Scootern für die letzten Meter, um lückenlos und unkompliziert von A nach B zu gelangen.
In Lüdinghausen mit dem E-Tretroller von der Haustür zur Mobilstation fahren, von dort mit dem ExpressBus weiter nach Senden, wo dann schon der On-Demand-Shuttle wartet und mich direkt zu meiner Arbeitsstelle fährt.
Die „ECHTERHOFF Expressbrücke“
Die Bauzeit bei Brückenbauprojekten reduzieren und zugleich das Klima schützen? Der Bauunternehmer ECHTERHOFF macht es wahr: Durch die Expressbrücken-Bauweise konnte beispielsweise die Bauzeit am hochfrequentierten Kamener Kreuz von 24 Monaten auf nur acht Monate verkürzt werden, so zusätzlicher Stau vermieden und insgesamt über 53.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Gleichzeitig konnte der Bahnverkehr die baulich bedingten Gleissperrungen eher aufheben. Das Expressbrücken-Bausystem leistet somit einen wichtigen Beitrag für eine flexible und leistungsfähige Straßen- und Schieneninfrastruktur.
Die ECHTERHOFF Expressbrücke lässt sich für ca. 80 Prozent aller Brückenersatzneubauten in Deutschland verwenden.
Das Mobilitätsangebot „efi“
Die sogenannten London-Taxis sind nicht nur ein Hingucker, hier stimmen auch die inneren Werte. 15 elektrisch betriebene Fahrzeuge der wupsi fahren in der Region Leverkusen als On-Demand-Verkehr unter dem Namen „efi“ und bieten mit über 1.000 Haltestellen nicht nur mehr Flexibilität für die Kund*innen, sondern reduzieren die Lärmemissionen und fahren gänzlich ohne Schadstoffemissionen. Gebucht wird der Service bequem per App oder Telefon, die Kosten entsprechen denen des regulären VRS-Tarifs. „efi“ ergänzt auf diese Weise den bestehenden ÖPNV um eine individualisierbare und klimafreundliche Alternative für Mobilität.
„efi“ steht für einfach, flexibel und individuell – und bei ihr ist der Name Programm. Als kleine Schwester des großen ÖPNV ist sie die perfekte Ergänzung zu unserem Mobilitätsangebot.
Das „Ladepäuschen“
Das von der Kreisverwaltung Unna ins Leben gerufene Projekt „Ladepäuschen“ soll mehr Menschen motivieren, für tägliche Fahrten vom Auto auf das E-Fahrrad umzusteigen und so die täglichen CO2-Emissionen pro Person um etwa 3,2 Kilogramm zu senken. Dem Problem der nächsten und meist unbekannten Möglichkeit, den Akku eines reichweitenstarken E-Bikes aufzuladen, begegnet das Projekt mit einer flächendeckenden, solidarischen Ladeinfrastruktur: Einzelhändler*innen, Gastronom*innen und Institutionen zeigen mit einem Aufkleber, dass bei ihnen die Akkus kostenlos aufgeladen werden können.
Egal, ob du dir beim Bäcker ein Frühstück gönnst oder einfach shoppen gehst: Denn mit dem „Ladepäuschen“ kannst du jetzt unbesorgt auch weite Strecken zurücklegen.
Die „Power Road by Eurovia”
„Mehrwert“ gilt auch für die Straße: Hinter dem Projekt „Power Road by Eurovia“ versteckt sich ein in die Fahrbahn integriertes Wärmetauschsystem, das zusammen mit bewährten Technologien Solarwärme speichert und so erneuerbare Energie bereitstellt. Zugleich wird der städtische Wärmeinseleffekt gemildert, indem die Oberflächentemperatur der Straßen mit dem verbauten System um bis zu 15°C verringert wird. Dies kühlt nicht nur die Städte an heißen Sommertagen, es führt auch zu einer längeren Haltbarkeit der Straße.
Um die Sonnenenergie in den Sommermonaten zu speichern und in den Wintermonaten abzurufen, arbeiten wir mit geothermischen Tiefenbohrungen.