Mobilitätspreis.NRW: Prof. Dr. Manfred Fischedick
21. November 2023
Mit dem Mobilitätspreis.NRW prämiert das Bündnis für Mobilität im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW in diesem Jahr erstmalig innovative Mobilitätsprojekte aus und für Nordrhein-Westfalen. Welche der eingereichten Projekte in die Finalrunde kommen, legt eine Fachjury fest: Einer der Experten der Jury ist Prof. Dr. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH. Ein Gespräch über den Mobilitätspreis.NRW.
Der Mobilitätspreis.NRW wird in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Warum ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um so einen Preis ins Leben zu rufen?
Prof. Dr. Manfred Fischedick: Der Handlungsdruck wird von Jahr zu Jahr größer und die Folgen des Klimawandels durch die Zunahme der Wetterextreme immer sicht- und spürbarer. Der Verkehrssektor spielt regional, national wie global eine entscheidende Rolle, um die bestehende Klimaschutzlücke zu schließen, nicht zuletzt, weil er im Vergleich zu allen anderen Sektoren in den letzten Jahrzehnten den geringsten Treibhausminderungsbeitrag geleistet hat.
In einem Satz zusammengefasst: Was macht den Mobilitätspreis.NRW aus Ihrer Sicht besonders?
Prof. Dr. Manfred Fischedick: Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, das einen Mobilitätspreis vergibt und damit wichtige Akzente setzt für Lösungen aus und für NRW.
Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick ist seit Januar 2020 Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer und seit 2010 Mitglied der Geschäftsführung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. 2008 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Bergischen Universität Wuppertal berufen. Er ist zudem einer der Leitautoren des 6. Sachstandsberichtes des Weltklimarates (IPCC).
Was hat Sie dazu bewegt, einen Platz in der Jury anzunehmen?
Prof. Dr. Manfred Fischedick: Klimaschutz lebt von der richtigen Motivation der Akteure, die vor allem auch durch gute Beispiele erzeugt werden kann. Über die Jury mitzuhelfen, Projekte auszuzeichnen, die zeigen, wie nachhaltige Mobilität gestaltet werden kann, die richtigen Weichen gestellt werden können und innovative Ideen umgesetzt werden können, zahlt darauf ein.
Worauf achten Sie bei den eingereichten Projekten? Was sollte ein Projekt mitbringen, um sich für die Auszeichnung mit dem Mobilitätspreis.NRW zu qualifizieren?
Prof. Dr. Manfred Fischedick: Es gilt auf vieles zu achten und zu berücksichtigen, dass alle Projekte ihre spezifischen Eigenheiten haben, die sie unterstützungswürdig machen. Wichtige Aspekte sind neben dem klar erkennbaren Klimaschutzbeitrag vor allem der Innovationsgrad, der Grad der Partizipation und die Multiplikationsfähigkeit, damit die Projekt Nachahmer finden und damit die Klimaschutzwirkung erhöht wird.