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Erster Mobilitätspreis in NRW

21. Dezember 2023

Der Mobilitätspreis.NRW wurde erstmalig auf dem Mobilitätstag NRW 2023 verliehen. Im Vorfeld durch eine Fachjury aus 50 Bewerbungen ausgewählt, konnte die Öffentlichkeit bis zum 18. Dezember unter fünf Finalist*innen und deren Ideen wählen und so für die drei Sieger-Projekte abstimmen.

 

Der erste Platz geht an das „Bürgerlabor Mobiles Münsterland“

Das vom Kreis Coesfeld eingereichte Projekt „Bürgerlabor Mobiles Münsterland“ (BueLaMo) beeindruckte sowohl die Jury als auch die Öffentlichkeit und belegte somit den ersten Platz. Überzeugt hat das BueLaMo durch seine klimaorientierte Zielsetzung, die Treibhausgasemissionen mit einem gestärkten öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum zu senken. Zugleich soll der nicht vermeidbare motorisierte Individualverkehr mit klimafreundlichen Alternativen ersetzt werden. Dazu zählen nicht nur E-Fahrzeuge, sondern auch das Angebot von Shared Mobility – wovon vor allem die Nutzer*innen profitieren, denn die „kommit!“-App kombiniert Mobilitätsangebote von dem Rad über den On-Demand-Shuttle bis hin zu Bus oder Zug. So kann lückenlos auch in ländlichen Gegenden der ÖPNV genutzt werden. Ziel des BüLaMo ist es laut den Landrat Dr. Christian Schulze Pennengahr „viele Menschen bei uns im Kreis Coesfeld dazu zu bewegen, dass sie ihr Zweitauto möglichst in der Garage lassen können“. Man kommt bequem von A nach B: Die Vernetzung des ländlichen Raums, der eine weniger ausgebaute Infrastruktur aufweist, mit den gut angebundenen urbanen Räumen trägt auf diese Weise dazu bei, den Menschen eine ganzheitliche Nutzung de ÖPNVs zu ermöglichen und klimaschonend mobil zu sein. Als Honorierung dieser innovativen Idee wird den Gewinner*innen ein Preisgeld von 15.000 Euro überreicht, das wiederum in das Projekt reinvestiert wird.

Den zweiten Platz belegt die „Power Road by Eurovia“

Die Vinci Construction Shared Services GmbH aus Bottrop trägt mit ihrem Projekt “Power Road by Eurovia” zu mehr Klimaschutz und einer effizienten Nutzung der Straße bei und freute sich zurecht, auf den zweiten Platz gewählt worden zu sein. Platz zwei wurde mit einem Preisgeld in der Höhe von 10.000 Euro gewürdigt. Ganz nach dem Motto „Mehrwert für die Straße“ wird ein Wärmetauschsystem in Kombination mit Tiefenbohrungen und Wärmepumpen in die Straße integriert und zur Speicherung von Solarwärme genutzt. Durch diese Innovation können nicht nur benachbarte Gebäude und Infrastrukturen mit klimafreundlicher Energie versorgt, sondern auch der städtische Wärmeinseleffekt durch die Entnahme der Energie vermindert werden. Außerdem kann im Winter durch das Zurückführen der Energie in die Power Road die Straße von Eis und Schnee befreit und so der Einsatz von Streusalz reduziert werden. Für Emilie Lebel, Product Managerin Vinci Construction Shared Services GmbH, ist der Mobilitätspreis „wichtig, um diese innovativen Lösungen bekannter zu machen, damit uns die Verkehrswende gelingen wird“.

 

Platz drei geht an das Mobilitätsangebot „efi“

Der On-Demand-Verkehr der wupsi aus Leverkusen und dem Rheinisch-​Bergischen Kreis wurde auf den dritten Platz gewählt und erhält somit ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. „Efi“ steht für einfach, flexibel, individuell und liefert einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und der räumlichen sowie zeitlichen Flexibilisierung und Individualisierung des öffentlichen Mobilitätsangebotes. Eingesetzt werden bei dem On-Demand-Dienst 15 elektrisch betriebene sogenannte London-Taxis, die Platz, Komfort und schadstofffreies Fahren ermöglichen. Die efi-App oder die Buchung per Telefon sorgen zudem für einen unkomplizierten Zugang zum Angebot. „Wir stellen fest, dass die „efi“ wahrgenommen wird“, merkt Frank Nettesheim, Prokurist der wupsi GmbH, an und fügt hinzu, dass „wir mit „efi“ ÖPNV noch mal ganz neu denken können“.

 

Das „Ladepäuschen“ erreichte Platz vier, Platz fünf ging an die „Echterhoff Expressbrücke“

Auf Platz vier findet sich das Projekt „Ladepäuschen“ der Kreisverwaltung Unna, welches Radfahrenden ermöglicht, ihr E-Bike kostenlos an über 100 Ladepäuschen-Standorten zu laden. Auf diese Weise können weitere Wege im Alltag unabhängig vom Auto zurückgelegt werden, ohne sich Sorgen um den Ladestand des Akkus zu machen. Platz fünf belegte das Projekt „Echterhoff Expressbrücke“ der Bauunternehmung Gebr. Echterhoff. Durch die Expressbrücken-Bauweise kann die Bauzeit drastisch verkürzt werden. Durch das schnellere Bauen werden verkehrsbedingte Staus vermieden und CO2 eingespart.

 

Die fünf Finalist*innen in der Mobilitäts-Lounge

Begleitend zu den Programmpunkten vor Ort auf dem Podium und im Livestream wurde auch dieses Jahr wieder die digitale Mobilitäts-Lounge zum Kontakteknüpfen und Chatten angeboten. Nach einer schnellen Anmeldung vorab konnte nicht nur der Mobilitätstag live verfolgt, sondern auch automatisch an der Lounge teilgenommen werden. Diese bot den Raum für Networking, interessante Diskussionen und einen Austausch mit den fünf Finalist*innen des Mobilitätspreises.NRW 2023.

Die Mediathek

Sie möchten noch einmal bestimmte Beiträge hören oder haben am Mobilitätstag NRW nicht teilnehmen können und möchten dies nun nachholen? In der Mediathek finden Sie alle Programmpunkte in vollständiger Länge. Schauen Sie rein.

Eindrücke des Mobilitätstags NRW vom 18. Dezember 2023

Fotos: ©️2023 Simon Bierwald / INDEED Photography

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