NRW.Mobidrom bündelt Mobilitätsdaten für nahtloses Reisen
5. September 2023
Damit digitale Mobilitätsdienste zuverlässig funktionieren, nutzerfreundlich und alltagstauglich sind, müssen komplexe Datenströme und Informationen im Hintergrund gebündelt und sorgfältig aufbereitet werden. Dafür will die neue Landesgesellschaft NRW.Mobidrom einen zentralen, verkehrsträgerübergreifenden Datenzugang aufbauen und betreiben.
Die Radbox mit dem Handy freischalten, das Fahrrad sicher parken und dann schnell mit eezy.nrw für die nächste Bahnfahrt einchecken. Am Zielort geht’s weiter – mit einem Sharingdienst oder vielleicht einem On-Demand-Shuttle, das direkt zum Arbeitsplatz ins Gewerbegebiet fährt. In der öffentlichen Mobilität punktet Nordrhein-Westfalen inzwischen mit vielen Angeboten, die auf individuelle Wünsche der Nutzer*innen zugeschnitten und flexibel verfügbar sind. Doch in der digitalen Reisekette greifen noch längst nicht alle Glieder ineinander. Die Leistungen unterschiedlicher Mobilitätsanbieter stehen höchstens in regionalen Pilotprojekten als Gesamtangebot zur Verfügung, zumeist müssen sie sorgsam recherchiert und über einzelne Apps separat gebucht werden. Das soll sich durch den Aufbau der Mobidrom-Plattform mit dem Zentralen Mobilitätsdatenzugang nun ändern.
Was wird der Zentrale Mobilitätsdatenzugang der Mobidrom-Datenplattform leisten?
Eine Grundvoraussetzung für vernetztes, flexibles Reisen in Nordrhein-Westfalen ist die Verfügbarkeit von verkehrsträgerübergreifenden statischen und dynamischen Mobilitätsdaten. Nur wenn diese Daten vollständig und umfassend bereitstehen, können Reisende eine optimale, auf Wunsch auch intermodale Routingempfehlung erhalten.
Dafür bedarf es einer Austauschplattform, die alle verfügbaren Daten des Öffentlichen Verkehrs, des Individualverkehrs sowie des Rad- und Fußverkehrs bündelt, falls notwendig veredelt und diskriminierungsfrei zur Verfügung stellt. Diese Rolle wird der zentrale Mobilitätsdatenzugang übernehmen. Wichtig ist, dass dieser existierende Systeme wie z. B. Fahrgastinformationssysteme des ÖPNV und (regionale) Mobilitätsdatenplattformen nicht ersetzen, sondern das bestehende Mobilitäts-Ökosystem ergänzen wird. Eine enge Kooperation mit dem ÖV-Datenverbund und der DELFI-Landessysteme ist dabei selbstverständlich.
Der Mobilitätsdatenzugang auf der Plattform des Mobidroms wird auch bestehende Datenplattformen und Mobilitätsangebote vernetzen, Dateninseln einbinden und einen möglichst einheitlichen rechtlichen und technischen Rahmen für einen anbieter- und insbesondere für einen verkehrsträgerübergreifenden Datenaustausch schaffen. In Kombination mit der parallelen Weiterentwicklung des Verkehrsportals Verkehr.NRW entsteht ein Schaufenster für die übergreifende Darstellung von mobilitätsrelevanten Daten, das mobilen Menschen in Nordrhein-Westfalen als wichtige Informationsquelle dienen kann. Die Bündelung von Daten über einen einfachen Zugang ermöglicht zum Beispiel, dass Mobilitätsinformationen etwa zur Barrierefreiheit an Bahnhöfen oder zur Verfügbarkeit von P+R-Plätzen und Fahrradabstellanlagen zentral über Verkehrsinformationsportale zur Verfügung stehen und in beliebige Mobilitäts-Apps integriert werden können.
Welche Mehrwerte schafft das NRW.Mobidrom?
Die Datenplattform mit dem Mobilitätsdatenzugang eröffnet neue Möglichkeiten des Datenaustausches auf diskriminierungsfreier, standardisierter Basis und vernetzt Mobilitätsdaten auf einem völlig neuen Niveau. Im Kontext von Angeboten zum Planen, Buchen und Bezahlen intermodaler Reiseketten wird er der verkehrsträgerübergreifende One-Stop-Shop für Mobilitätsdaten in NRW. Der einfache Zugang zu allen verfügbaren Mobilitätsdaten – sei es zur aktuellen Verkehrslage, zu Auslastungszahlen, Verfügbarkeiten oder Buchungsinformationen, hilft etablierten und neuen Anbietern, innovative Mobilitätsideen in den Markt zu bringen.
Dafür wird das NRW.Mobidrom Datenlieferanten sowohl beim Verfügbarmachen von Mobilitätsdaten als auch bei der Anbindung digitaler Mobilitätsservices an zentrale Datenpools unterstützen. In Bezug auf die Datenbereitstellung und -transformation sowie die Ermittlung intermodaler Reiseketten werden umfangreiche Services mit niederschwelligen Zugangsmöglichkeiten angeboten, sodass neben den etablierten Stakeholdern auch neue oder kleinere Anbieter sowie Kommunen Anschlussmöglichkeiten finden. Die diskriminierungsfreie Teilhabe sorgt für wirtschaftliche Fairness.